Unsere Tiere
Hühner (Das Kumper
Landhuhn)
Steckbrief:
- robustes deutsches (Frei-) Landhuhn;
- rosenkämmiges Sprenkelhuhn auf Totleger-Basis;
- Gefieder silberweiß, creme, goldgelb, rotbraun oder anthrazitgrau;
immer gesprenkelt;
- weiße bis cremefarbene Eier;
- dunkle Iris der Augen;
- weiße bis bläuliche Ohrscheiben;
- blaugraue Läufe.
Da
wir in Westfalen-Lippe wohnen, hielten wir die Westfälischen
Totleger für die ideale Hühnerrasse, damit wir uns
mit Hühnereiern selbst versorgen konnten.
Wir kauften zunächst goldene Totleger (5 Hennen und 2 Hähne)
von einem hiesigen Züchter, später kamen noch 2 silberne
Hennen von einem Bekannten dazu.
Die Hühner wurden in einem alten Boxenstall auf Stroh gehalten,
hatten ganzjährig (bei jedem Wetter) ab mittags freien Auslauf
auf Hof, Mist und den angrenzenden Ziegen- und Pferdeweiden und
erhielten als Futter ein Gemisch aus Weizen, Gerste und Hafer
(1:1:1) sowie Muschelschrot.
Nach kurzer Zeit stellten sich folgende Probleme ein:
1) Die Hühner machten ihrem Namen keine Ehre: selbst für einen 2-Personen-Haushalt mußten wir gelegentlich Eier zukaufen.
2) Die Hühner waren eine Art "Essen-auf-Rädern" für die Raubtiere (Fuchs, Marder) und Greifvögel (Bussard, Habicht, Milan) in Feld und Flur.
3) Die Hühner brüteten nie.
Fazit: Die Rasse hatte den Praxis-Test nicht bestanden.
Schließlich kauften wir einige Hühner anderer Rassen hinzu:
- 2 Rhode-Island-Hühner (Zuchthennen);
- 2 schwarze Hybridhennen;
- 2 Sussex-Hennen.
Die Rhodeländer kamen mit dem Futterangebot nicht zurecht. Sie legten wenig. Eine Henne wurde immerhin 3 Jahre alt.
Die Hybriden legten ein Jahr fleißig Eier und fielen danach tot um.
Die Sussex erwiesen sich als am stabilsten und langlebigsten, zudem waren sie ruhig und zutraulich. Zwar fiel auch eine Henne dem Fuchs zum Opfer, eine andere Henne aber wurde 5 Jahre alt und legte immer brav Eier, wenn die anderen gerade in der Mauser- oder Winterpause waren.
Seit 2000 betreiben wir folgende "Zuchtauswahl" oder Selektion bei den Hühnern:
1) Wir wählen die Hähne immer danach aus, daß sie dem Totleger-Typ möglichst genau entsprechen.
2) Wenn mehrere gleichwertige Hähne zur Verfügung stehen, bleibt der Hahn, der sich gegen seine Konkurrenten durchsetzt.
3) Bei den Hennen erfolgt die Auswahl über die Legeleistung: Wenn die Hühner im Frühjahr wieder verstärkt zu legen beginnen, sammeln wir die Eier von 2-3 bis max. 7 Tagen und brüten sie alle (künstlich) aus. Die Schlupfleistung liegt etwa bei 2/3 der Bruteier. Alle Küken werden großgezogen, bis sie mit den Alttieren mitlaufen können.
4) Nach wie vor unterliegen die Hühner tagsüber der Bejagung
durch Raubtiere/Greifvögel. Da die Hähne aber vom Althahn
von kleinauf lernen, die Hennen zu schützen (zu warnen) und
nicht vom Hof wegzuführen, sind die Verluste in den letzten
Jahren erheblich geringer geworden.
Unsere Totleger-Mischlinge sind nun so, wie wir uns unsere Hühner zu anfangs vorgestellt haben:
- genügsam, langlebig und robust; wetterfest;
- selbständig;
- legefreudig;
- zutraulich und hoftreu;
- die Hähne sind nicht aggressiv.
Und es gefällt uns, daß es eine kunterbunte Schar ist!
Annelie Reißner
Hunde
Hof und Vieh werden von unseren Spitzen bewacht.
Wolfsspitz Brubaker 20. Mai 2004 - 28. Februar 2017
Brubaker hat eine kleine Verstärkung bekommen:
Mittelspitz Muir *13. Januar 2014
Das Wachpersonal wurde um Irwin ergänzt …
Wolfsspitz Irwin * 9. Juni 2015
Die Spitze gelten als die ältesten Haushunde Europas. Sie
gehen offenbar auf den
steinzeitlichen Torfhund "Canis familaris palustris Rüthimeier" zurück
(GEH, 2014).
In Westfalen waren sie beliebte Hofhunde, die Haus und Hof bewachten.
Nachts wurden sie
mit dem Vieh auf der Deele/Tenne eingesperrt, von der aus Zugang
zu den Ställen und zur
Küche bestand. Ihre Wachsamkeit wirkte wie eine "biologische
Alarmanlage", ihr robustes
und selbständiges Gemüt erlaubte, ihnen diese Aufgabe
anzuvertrauen, ohne daß der Mensch
ständig anwesend sein mußte, und ihr dichtes Fell mit
Langhaar und Unterwolle machte sie
unempfindlich gegen Kälte und Nässe.
Heute sind sie aus der Mode gekommen und vom Aussterben bedroht.
Kaninchen
Seit August 2017 leben wieder Kaninchen auf
unserem Hof: die beiden Riesenscheck-Häsinnen Stracciatella und
Satanella. Sie sollen vor allem in der Pflege der verwaisten Ziegenlämmer
für das
seelische Wohlbefinden der Kleinen sorgen.
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Die Häsin Satanella ist leider am 19.04.2021 von uns gegangen. Da Stracciatella nicht alleinbleiben soll, leistet ihr nun Mr. D’Arcy Gesellschaft |
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Aus dem Hildevalley verstärkt Freya das Team. |
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Nun ist leider auch die Häsin Stracciatella am 16.01.2022 von uns gegangen. Aber wir haben aus Freyas und Mr. D’Arcys erstem Wurf zwei Jungtiere behalten: Odine (auf einem Auge blind) und Inspector Barnaby. |
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Im Frühjahr 2022 mußten wir uns von Mr. D’Arcy und Freya trennen, da sie immer wieder ausbrachen und die Stiefmütterchen in ganz Frohnhausen abgefressen haben.
Es blieben Odine und Inspector Barnaby sowie Blackberry. |
Blackberry am 31.12.2022 |
Da wir vorerst keine Ziegenlämmer mehr bekommen werden, haben wir auch die
Kaninchenhaltung aufgegeben.
Katzen
Katzen sind Vertraute.
Sie sind Wächter.
Die Katzen haben sich dem Menschen erst angeschlossen, nachdem
er seßhaft wurde. Sie lieben Getreidespeicher mit Mäusen
und trockene, warme Plätzchen. Sie sind der Inbegriff der
Seßhaftigkeit und die Wächter des Hauses.
Beachte: Sie haben sich dem Menschen angeschlossen! Sie wurden
nicht gezähmt!
Ein Hund hat Frauchen und Herrchen, eine Katze hat Personal.
"Katzen sind gut: halb hier, halb dort!"
Dreizehn
* Herbst 1994 - 18.11.2007 |
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Engelchen
* 1996 - 9.3.2007 |
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Antonella (Nelli)
* Herbst 1999 - 15.3.2015
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Cleopatra (Puppa)
* Herbst 1999 - 15.6.2018
Nun ist Püppi wieder bei ihrer großen
Schwester Nelli. |
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Lucy und Munin im März 2012 |
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Lucy
* 6.5.2000 - 12.8.2012
Nun ist unsere kleine Lucy ganz hinübergegangen
zu ihrer Mutter Dreizehn. |
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Munin
* Mai 2007 - 31.1.2013
Und Munin ist seiner Freundin gefolgt. |
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Raya (Hümi)
* Mai 2012 – 30.3.2016
Hümi und Hugin wieder vereint … |
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Hugin
* Juni 2012 -16.6.2015
(überfahren worden)
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Undine
* ca 2010 - 7.2.2024 |
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Jule
* Mai 2013
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Tom Bombadil
* vor 2015 - 4.4.2024
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Hermelin
* ca. 2016 - Dezember 2022 |
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Bastet
* 29.4.2018 - vermißt seit Juli 2022 |
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Lilith
* 29.4.2018 - 6.7.2024 (überfahren worden) |
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Elli (Elia), Chaja und Imhotep – die
drei kleinen Katzen, die in der Bartholomästraße
ausgesetzt wurden und zu uns gefunden haben.
* Sommer/Herbst 2018 |
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Erst war’s ein Röder
Orm, nun ist es eine Rote Zora (Örmchen), ausgesetzt
in der
Bartholomästraße und im Motorraum unseres Autos
aufgegriffen … * Juni 2019 |
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Mirabel - Zugelaufen März 2024 |
Pferde
Welsh Mountain Ponies
Unser
Hengst N'Skerry (*09.06.2002)
Skerry
hat eine kleine Freundin dazubekommen:
Oehmer's Ida (Lille
Ida) (*20.04.2009).
Ida und Skerry am 7. Juni 2014
Unser erstes Fohlen ist da! Triskel N'Iskander (* 9. Juni 2015)
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Ida und Iskander am 9. Juni 2015 |
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Iskander mit drei Tagen. |
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Iskander hat einen Kumpel dazubekommen:
Hengstabsetzer Latroptals Braveheart (*29.04.2015) |
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Braveheart und Iskander Februar 2016 |
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Braveheart und Iskander
Mai 2018 |
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Latroptals Braveheart
geb. 29.4.2015, Wallach, Westfälisches Zuchtpapier
→ Abstammung (PDF)
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Triskel N'Iskander
geb. 9.6.2015, Hengst, Walisisches Zuchtpapier
→ Abstammung (PDF)
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Seit Ostern ergänzt Sainteilo
Pearl
(*21.09.2013) unsere kleine Herde. |
Fohlen 2017
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Triskel
N'Inschallah (*
29. April 2017) |
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von N'Skerry aus der Oehmer's Ida |
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Triskel N'Inschallah
geb. 29.4.2017, Hengst, Walisisches Zuchtpapier
→ Abstammung (PDF) |
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Triskel
N'Pendragon (*
30. April 2017) |
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von N'Skerry aus der Sainteilo Pearl |
Triskel N’Pendragon im August 2021. Er ist unser erster Nachzuchthengst, der die
Deckerlaubnis erhalten hat (Hengstbuch II, Westf. Pferdestammbuch e. V.).
Fohlen 2019
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Triskel N’Paddington
(* 9. April 2019) |
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von N’Skerry aus der Sainteilo
Pearl |
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Triskel N’Israel
(* 4. Mai 2019) |
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von N’Skerry aus der Oehmer’s
Ida |
Triskel N’Israel und Triskel N’Paddington 2021
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Seit Juli 2019 ergänzt
Algarth Sasha (* 22. April 2007) unsere Stutenherde.
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Fohlen 2021
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Triskel Sakura (* 4. Mai 2021) von Skerry aus der Algarth Sasha |
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Triskel Sakura im November 2021.
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Fohlen 2023
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Triskel Penthesilea (*20. Mai 2023) von N‘Skerry aus der Sainteilo Pearl
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mit drei Tagen |
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mit drei Monaten |
Acle Pearl (16.1.1996 – 20.4.2016) – Mein
Pferd.
Pearl wurde in den Marschweiden von Norfolk, Norwich, Acle geboren.
Dort kauften wir sie im Oktober 1996 bei Bryan Banham, als wir
zu unserem Schottlandurlaub auf der Insel waren. Nur ein paar
Tage später
brachte ein Spediteur sie nach Dortmund-Salingen, wo wir in einem
Pensionsstall einen Platz für sie gefunden hatten.
Sehr schnell entwuchs sie den dort vorhandenen Boxen, bis sie
schließlich
die "Fohlen-Stuten-Box" bekam, die ursprünglich für
Belegstuten mit Fohlen bei Fuß gedacht gewesen war. Da sie in dieser
Box keinen Kontakt zu anderen Pferden hatte, kauften wir eine "Beistell"-Ziege
dazu, eine Thüringer Waldziege, die wir Fränzchen nannten. Aber
auch diese Box wurde dem Shire Horse bald nicht mehr gerecht – Pearl
stieß fast mit der Kruppe an die Decke. Und auch die Versorgung
mit genügend Rauhfutter, geeignetem Kraftfutter und ganzjährigem
Weidegang gestaltete sich in dem Pensionsstall schwierig. So
beschlossen wir, aufs Land zu ziehen, und hielten Ausschau nach
einem geeigneten Gehöft.
Es war uns aber klar, daß Pearl nicht würde allein stehen können.
Daher suchten wir noch ein Beistellpferd, idealerweise ein Shire
Horse, eine alte Stute, die als "Gouvernante" dienen konnte.
Geradezu perfekt war die schöne Bella. Da Bella ebenfalls allein
draußen in einem Weidestall stand, bekam sie noch eine Beistellziege,
die Thüringer Waldziege Sonja, dazu. Zum Glück ergab sich dann
die Möglichkeit, ein Gehöft in Hamm-Kump zu mieten, in dem alle
unsere Tiere Platz fanden. Leider vermehrten sich in der Folgezeit
ausschließlich
die Ziegen, während die beiden Shire Horses eisern blieben. Selbst
der kleine Hengst Skerry konnte das nicht ändern.
Zu Nikolaus 2013 kauften wir endlich unseren eigenen Hof in Brakel-Frohnhausen,
diesmal eher für die Ziegen als für die Pferde. Aber natürlich
mußte auch diesmal ein Gebäude groß genug sein, daß ein
Shire Horse "aufrecht" darin stehen konnte.
Pearlis Gesundheit war schon in Hamm angeschlagen gewesen, sie
war allergisch gegen Heustaub, Weizen, Mais und Hafer, im Sommer vertrug
sie kein Stroh, sondern mußte auf Leinstroh stehen, das Heu mußte
von April bis September naß gemacht werden. Eine Zahn-OP hatte sie
nur so gerade eben überlebt. Im frischen "Bergklima" von
Frohnhausen verringerten sich ihre Lungenprobleme, aber jeder Sommer stellte
eine Gratwanderung dar. Auch in diesem Frühjahr begannen die Probleme
wieder, als die Temperaturen anstiegen. Daher überraschte es uns
sehr, daß sie plötzlich eher orthopädische Probleme bekam
und zunehmend schlechter lief und immer stärker schwankte. Sie verbrachte
noch zwei Tage auf der großen Sommerweide, doch als sie dann abends
den Weg zurück in den Stall nur noch so gerade eben schaffte und
im Stall erschöpft zusammenbrach, wußten wir, daß es
an der Zeit war, sie zu Bella gehen zu lassen. Wir ließen sie am
20.4.2016 einschläfern. Der Befund des Tierarztes lautete "hochgradige
neurologische Erkrankung mit einseitiger Nachhandparese".
Rotherleigh
Isobella (22.5.1981 – 26.3.2008) - klein, aber
fein!
Unsere Shire Horse Stute Rotherleigh Isobella, die wir kurz „Bella“
nannten, war ein sehr kleines Shire: 163 cm Stockmaß, erfüllte
damit gerade eben das im Rassestandard geforderte Mindeststockmaß
für Zuchtstuten des Stutbuches.
Sie war dunkelbraun mit (fast) vier weißen Füßen:
ein Huf war dunkel pigmentiert und das Bein fast vollständig
braun, aber ein kleiner weißer Fleck über dem Huf erlaubte
es, von vier weißen Füßen zu sprechen (was uns
aber niemals wichtig war). Shires sollten keine weißen Abzeichen
am Rumpf haben, doch Bella hatte einen weißen Fleck an der
rechten Bauchseite. Ein englischer Shire-Züchter und Richter,
dazu befragt, meinte mit einem Schmunzeln, dieser „Fehler“
sei ein Zeichen für Qualität.
Wie man ja auch (in Deutschland) sagt, daß man die Finger
lassen soll von Pferden, die vier weiße Beine haben, weil
es ein Zeichen für Fundamentsschwäche sei …
Bella hat in ihrem langen, fast 27 Jahre währenden Leben
viel erlebt, viele Stationen durchgemacht. Sie ist ein Importpferd,
geboren im Mutterland der Shires, in England.
Geboren wurde sie bei ihrem Züchter Mr. Pickering in Doncaster,
der übrigens 1987 verstarb. Als Absetzer wurde sie an die
Duchess of Devonshire nach Blakewell, Derbyshire
verkauft. Dort bekam sie, offenbar erst 1986, ihr erstes Fohlen
Chatsworth Ivy, eine braune Stute. Dennoch wurde sie kurz darauf
nach Wolverhampton verkauft. 1989 kam sie nach
Deutschland, nach Lübberstedt. Ein Jahr
später bekam sie dort ein weiteres Fohlen, den Rapphengst
Schüttenhof Rebell. Abermals wurde sie kurz nach dem Abfohlen
„zum Dank“ weiterverkauft, diesmal nach Bispingen,
wo sie endlich länger bleiben durfte. Sie bekam 1992 noch
ein braunes Stutfohlen, Wild Shadow Ilse, das letzte Mal, daß
sie aufnahm. Dort, in der Lüneburger Heide, stand sie mit
ihrer Tochter und mit ihrer Enkelin Wild Shadow Laura lange Zeit
auf der Weide.
1998 wollten wir mit unserer Shire Horse Stute Pearl vom Pensionsstall
in Dortmund „aufs Land“ nach Hamm
ziehen und brauchten ein zweites Pferd mit ruhigem Gemüt,
da Pearl nicht allein auf einer fremden Weide stehen konnte. Wir
schauten uns nach einem „Beistell-Shire“ um, einer
Stute, und hatten das Glück, daß Bella zum Verkauf
stand. Sie war zu dem Zeitpunkt schon 17 Jahre alt, und wir gingen
davon aus, daß sie bei uns noch „ein paar Jahre“
haben würde. Sie war noch vollkommen fit und gesund, so daß
ich sie noch ein wenig im Gelände reiten konnte. Erst als
sie 20 Jahre alt war und beim Ausritt vor Aufregung Nasenbluten
bekam und auf ebener Fläche im Schritt einmal so schwer stolperte,
daß sie auf die vorderen Karpalgelenke fiel, ritt ich sie
nicht mehr. Von da an bekam sie ihr Gnadenbrot bei uns.
Vorletztes Jahr hatte ich Kontakt mit den Besitzern von Ilse und
Laura, die ebenfalls ein Fohlen hatte. Wir überlegten einen
Moment, ob wir uns zur Shire Horse Show im Herbst in Groß-Zimmern
treffen sollten: vier Generationen Shire! Aber
ich wollte Bella die lange Fahrt nicht mehr zumuten, und die anderen
kamen auch nicht. (Ilse hat Bella schon auf den immergrünen
Weiden erwartet …)
Bella war nie ernsthaft krank und bis zum letzten Tag rund und
wohlgenährt. Wohl hatte sie einen Senkrücken und morgens
gelegentlich ein steifes Bein, außerdem sah sie nicht so
gut. Aber sie lief jeden Morgen auf die Weide und jeden Abend
im Spurt zum Futtertrog in den Stall zurück. Es kam daher
für uns doch überraschend, als ich sie einen Morgen
nach Ostern in der Box liegend fand und sie nicht mehr aufstehen
konnte. Der eilig herbeigerufene Tierarzt versuchte noch, ihren
Kreislauf zu kräftigen und gab ihr Schmerzmittel und Elektrolyte.
Sie schaffte es aber über den ganzen Tag nicht mehr, auf
die Beine zu kommen. Daher mußten wir sie am Abend einschläfern
lassen – wegen Altersschwäche, wie es im Bericht des
Tierarztes hieß.
Schweine
Zur Erweiterung unseres Spektrums an alten und bedrohten Haustierrassen kamen am 5.
November 2022 zwei Sauläufer der Rasse Bunte Bentheimer Schweine auf unseren Hof.
Die beiden Zuchtsauen sollen die Basis einer kleinen Zuchtgruppe sein.
Das Bunte Bentheimer Schwein hat seinen Ursprung in Norddeutschland. Es zeichnet sich
durch Robustheit, Beweglichkeit (Weidegängigkeit), Gutmütigkeit und einen hohen Fettanteil
des Fleisches aus. Letzteres und die schwarzen Flecken führten dazu, daß es aus der Mode
kam und die Zucht mit bunten Ebern verboten wurde, bis zum Schluß nur noch ein Züchter,
Gerhard Schulte-Bernd, die Rasse vor dem Aussterben bewahrte.
Mehr Informationen zur Entstehung, Eigenschaften und Rasseerhaltung finden Sie hier:
Das Bunte Bentheimer Schwein – Die Swatbunten – Verein zur Erhaltung des Bunten Bentheimer
Schweines e.V. (bunte-bentheimer-schweine.de)
https://bunte-bentheimer-schweine.de/wordpress/wp-content/uploads/2022/07/2022-07-04 Video
Interview Hubert Wahoff.mp4
Klärchen (grün) und Käthe (rot) *30.08.2022 am 3.12.2022
Im Dezember 2023 kamen denn auch zwei männliche Absetzer auf den Hof.
Die beiden sind Halbbrüder aus einem Bestand: ihr Vater ist ein Duroc.
Fritzchens Mutter ist ein Wollschwein-Wildschwein-Mix, Dets Mutter eine reinrassige Bunte Bentheimer Sau.
Fritzchen (Borg) und Det (Eber)
Übersicht über unsere Ziegenrassen
Mit folgenden Ziegenrassen machten wir im Laufe der Zeit Bekanntschaft:
Die Thüringer Wald Ziege (TWZ)
Unsere erste Ziege "Fränzchen" war eine Thüringer Wald Ziege. Sie war braun, gehörnt und ausgesprochen bewegungsfreudig, clever und aufmerksam. Von der Statur her gehörte sie eher zu dem leichten, zierlichen, rehartigen Typ, dabei aber mit mittelgroßem bis großem Rahmen. Sie ist von Anfang an das Maß gewesen, an dem ich alle nachfolgenden Ziegen gemessen habe.
Für mich steht im Vordergrund die Robustziege, leichtfüßig, beweglich, lauffreudig, mit zierlichem Fundament, aber nicht zu kleinem Rahmen, dazu gehörnt, mit wachem Geist, dem Menschen zugewandt, zutraulich, auf den Namen hörend, und doch wehrhaft und selbständig. Die Muttereigenschaften müssen exzellent sein: die Lämmer werden ohne ein Zögern angenommen und optimal versorgt, dabei gut verteidigt. Das Euter soll kugelförmig mit nicht zu großen Zitzen sein. Der Abstand zwischen Zitzen und Boden muß so groß sein, daß die Ziege auch inmitten der Laktation vollkommen geländetauglich und beweglich ist. Die Ziege sollte sich leicht trockenstellen lassen. Es wird eine Doppelnutzungsziege angestrebt, bei der die Milchleistung gut, aber nicht übertrieben gut sein sollte, und die Fleischeigenschaften und die Schlachtkörper insbesondere der Böcke von guter Qualität sind. Die Böcke sollten frohwüchsig und nicht zu klein sein. Sie müssen gute Vatereigenschaften besitzen: ihren eigenen Lämmern und den Muttern gegenüber müssen sie fromm sein.
Die Ziege soll frühreif und sehr fruchtbar sein. Sie soll ohne Leistungs- oder Mastfutter auskommen und für ganzjährigen Weidegang geeignet sein.
Die weiße Zeichnung in Gesicht (Maske), an den Ohren, den Unterschenkeln und dem Spiegel ist ein Muß, leichte Färbung ins Beige erlaubt. Alle Klauen sind weiß. Die Tiere sollen mittelbraun bis schwarz sein. Hellere Tiere werden akzeptiert.
Die TWZ gilt als extrem gefährdet (Rote Liste der GEH).
Die Poitevine Ziege
Die Poitevine-Ziege stammt aus Westfrankreich. Diese Rasse stellt
den letzten Zweig der Ozeanischen bzw. Zentral-Massiv-Ziegen
dar. Sie ist dunkelbraun bis schwarz und hat gewöhnlich eine ähnliche Fellzeichnung wie die TWZ: eine weiße Gesichtsmaske, weiße Unterschenkel und einen weißen Spiegel. Dazu ist der Bauch weiß. Die Klauen sind jedoch immer schwarz. Die Rasse gilt in Westfrankreich als Kulturerbe, weil mit ihr ein spezieller regionaler Käse hergestellt wird (Poitou-Käse). Die Tiere und auch ihre Milch riechen würziger als TWZ, und ihre Milch enthält offenbar ein besonderes Casein (Casein S1), das sich für diesen Käse
sehr eignet.
Wie so oft, stand diese regionale Rasse mehrfach vor dem Aussterben.
Durch die Maul- und Klauenseuche wurde der Bestand 1920 stark
dezimiert. In den 1980iger Jahren war die Population stark bedroht,
weil sie von Hochleistungsrassen zunehmend verdrängt wurde (und wird). Inzwischen schützt Frankreich sein lebendes Kulturgut und exportiert keine reinrassigen Poitevine-Zuchtböcke mehr. Die deutschen Bestände
sind daher von Inzucht bedroht.
Die Poitevine weicht auch in Statur und Rahmen von den deutschen
Ziegen ab. Sie ist sehr hochbeinig, dabei etwas endständig,
mit langen Fesselgelenken, so daß sie etwas durchtrittig
wirkt und läuft wie ein Elch oder Rentier. Die Ohren sind
wie bei allen französischen Rassen länger. Das Euter
ist groß mit großen tütenförmigen Zitzen,
die sich sehr leicht mit großen Händen melken lassen.
Im Gelände und beim Trockenstellen sind sie jedoch hinderlich
und anfällig gegen Schädigungen.
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Gute Muttereigenschaften: fürsorgliche Mütter. |
Gute Vatereigenschaften: freundlicher Umgang mit dem Nachwuchs. |
Die Kaschmir Ziege
Die Kaschmirziege ist eine kleinrahmige Woll- oder Haarziegenrasse mit zartem Fundament, aber gutem Fleischansatz. Sie ist sehr genügsam und robust, geländegängig, jedoch nicht so sprungfreudig wie die TWZ. Die Kaschmir-Ziegen sind weniger aggressiv als die TWZ, dafür aber umso eigensinniger.
Ihr Habitus entspricht der nicht-europäischen Ziege: Schlappohren und nach außen gedrehte Hörner wie für asiatische und afrikanische Ziegenrassen typisch. Ihr Fell zeichnet sich durch einen Mangel an Grannenhaar (Überhaar) aus, dafür ist die Unterwolle (Unterhaar) verstärkt ausgebildet und kringelt sich im Winter. Am Ende des Winters gibt die Ziege die Wolle ab, d.h., die Unterwolle läßt sich nun leicht auskämmen. Andernfalls scheuert sich die Ziege die Wolle ab, um sich ihrer zu entledigen. Im Sommer ist das Fell kurz und dünn. Die Kaschmir-Ziegen müssen jedoch nicht geschoren werden. Diese Fellbesonderheit ist genetisch fixiert und führt offenbar bei besonders reinerbigen oder inzüchtigen Tieren zu dem Gendefekt der Haarlosigkeit.
In den mütterlichen Eigenschaften stehen die Kaschmir-Ziegen zwischen den TWZ und den Poitevine, da sie kranke und schwache Lämmer, die nicht aufstehen können, nicht annehmen. Untereinander sind die Muttern sehr aggressiv, wenn sie Lämmer haben.
Die Angora-Ziege
Mit der Ziege "Amalia" (alias "Steffi") kam eine Angora-Ziege
in unsere Wollziegengruppe. Angora-Ziegen sind im Rahmen größer als
Kaschmirziegen und schieben mehr Wolle als diese. Sie müssen zweimal im
Jahr geschoren werden. Der Wollstapel ist gewellt und in sich gedreht ("Ringellöckchen").
Vom Wesen her ist unsere Amalia sehr mitteilsam und verkündet lautstark,
wenn sie unzufrieden ist. Sie hat damit die ganze Gruppe "infiziert",
so daß wir manchmal im Scherz von dem "Frohnhauser Amalien-Chor" sprechen.
Unsere Ziegenstammütter |
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Fränzchen (TWZ) |
Sonja (TWZ) |
Rena (TWZ) |
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Josephine (Poitevine) |
Nessi (Kaschmir) |
Amalia (Angora-Saanen-Mix) |
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